Das Haroun’s am Friedensplatz ist nahezu allen Darmstädtern ein Begriff. Das Restaurant ist beliebt – schon seit einigen Jahren belegt es den ersten Platz auf der Bewertungsplattform „Tripadvisor“. Seit wann betreiben Sie das Haroun’s?
Seit 1983 bewirten meine Familie und ich unsere Gäste und Freunde in unserem Restaurant. Wir sind also schon seit 30 Jahren Kunde der bauverein AG bzw. deren Tochter BVD Gewerbe. Damals bin ich über Kontakte auf die leerstehende Immobilie aufmerksam geworden. Ich wollte zwar schon immer selbstständig sein, hatte aber erst einmal andere Pläne, als ich in Deutschland und in Darmstadt angekommen war.
Welche waren das? Wollen Sie schon immer in die Gastronomie?
Ich komme ursprünglich aus Jordanien. 1980 bin ich nach Deutschland gekommen und in Darmstadt gelandet, um an der Technischen Universität Bauingenieurwesen zu studieren. In Frankfurt habe ich dazu das deutsche Abitur für Ausländer gemacht. Das war keine leichte Zeit für mich, denn ich kannte niemanden, war alleine, beherrschte kaum die deutsche Sprache und wusste nicht, wo ich bin.
Neben dem Studium war ich als DJ aktiv. In die Gastronomie wollte ich aber schon immer. Als ich dann auf die Lokalität am Friedensplatz aufmerksam wurde, konnte ich meinen Traum verwirklichen, brach mein Studium ab und konzentrierte mich voll und ganz auf das „Haroun’s“. Die Musik begleitet mich trotzdem noch, denn hinter dem DJ-Pult stehe ich leidenschaftlich gerne und bringe die Menschen zum Tanzen bei 70er, 80er und 90er Musik.
Heute sind Sie aus der Gastro-Szene kaum wegzudenken – sowohl Darmstädter als auch deutschlandweite Prominente gehen bei Ihnen ein und aus. Sie haben viele Stammgäste. Aus einem jungen Menschen, der seinen Weg noch finden musste, ist ein erfolgreicher Restaurantbetreiber geworden. Was würden Sie jungen Menschen raten, wie sie ihre Träume verwirklichen können?
Im Leben lohnt es sich immer zu kämpfen. Wer kämpft, kann alles erreichen. Die Hauptsache ist es, gesund, fleißig und korrekt zu sein. Man macht auf dem Weg Fehler, aber man lernt daraus – das ist wichtig.
Auf welche Küche haben Sie sich spezialisiert? Welche Gerichte bestellen Ihre Gäste, die auf den rund 30 Plätzen bei Ihnen einkehren?
Mein Team und ich bieten türkische und arabische Spezialitäten an. Auf unserer Speisekarte finden unsere Gäste sowohl vegetarische, als auch Gerichte mit Fleisch. Beliebt sind unsere gemischten Grillteller, auf denen sich eine bunte Auswahl unserer Gerichte befindet: von Falafel, über Hummus bis hin zu Reis, verschiedenen Gemüse- oder Fleischsorten. Immer mit einem gewissen orientalischen Flair.
Und das Essen scheint zu schmecken. In Bewertungen über Sie und Ihre Küche wird immer wieder die nahöstliche, orientalische Küche gelobt. Was macht das Geheimnis eines guten Restaurants aus?
Wer als Fremder mein Restaurant betritt, verlässt es als Freund. Natürlich kommen unsere Gäste, um bei uns zu essen und das soll auch sehr gut schmecken. Das ist aber nicht alles. Der Gast ist bei uns König und soll sich rundum wohlfühlen, dazu zählt vor allem auch der Service. Der persönliche Austausch liegt uns daher besonders am Herzen. Meine Gäste sind meine Freunde. Ihr Restaurant befindet sich mitten in der Innenstadt. Der Friedensplatz erfreut sich einer großen Beliebtheit. Was mögen Sie an dem Standort und an Darmstadt?
Darmstadt ist inzwischen mein Zuhause geworden – ich bin quasi ein „jordanischer Heiner“. Darmstadt hat für mich die ideale Größte, die Stadt ist weder zu klein noch zu groß und ist einfach lebens- und liebenswert. Wenn ich noch einmal einen Ort in Deutschland auswählen müsste, es wäre immer wieder Darmstadt. Der Friedensplatz ist meine Heimat und für mich der perfekte Standort – im Herzen meiner Stadt.
Lieber Haroun, wir hoffen, dass Sie uns noch lange als treuer Kunde erhalten bleiben, denn mit Ihrer herzlichen Art bereichern Sie die Darmstädter Gastronomie enorm. Vielen Dank für das Interview!